Schlagwort: Kultur in Ulm

Lesung und Gespräch: Artem Tschech, Ukraine. NULLPUNKT. 20. November 2022

Lesung und Gespräch mit Artem Tschech, Ukraine
NULLPUNKT
am 20. November 2022, 18 Uhr
im: Donaubüro Ulm, Kronengasse 4/3 Ulm

NULLPUNKT Ukraine
: Buchvorstellung und Lesung mit dem Autor Artem Tschech, seinem Übersetzer Alexander Kratochvil und Verleger Christoph Haacker.

: Weiterer Gast ist die Autorin und Regisseurin Iryna Zylik.
Ort: Donaubüro Ulm, Kronengasse 4/3 Ulm
20. November 2022, 18 Uhr  Weiterlesen

Literaturwoche Donau 2022, Abend 3: Marente de Moor. Phon. Lesung und Gespräch

12. 7. 2022, 19:30 Uhr
Marente de Moor liest aus ihrem neuen Roman „Phon“
Moderation: Magdi Aboul-Kheir
Ort: Museumsgesellschaft Ulm
– Eintritt frei –

„Vielleicht dreht sich das Leben ja darum, welche Geschichte wir beschließen zu erzählen.“ – Der neue Roman von Marente de Moor

Manchmal klingt es wie Trompetenstöße, dann wieder so, „als würde Gott Möbel verrücken“. Die seltsamen Geräusche, die seit einiger Zeit am Himmel zu hören sind, verheißen nichts Gutes. Aber wann war es das letzte Mal gut, denkt Nadja. Was ist geblieben von dem Leben, das sie und Lew, ein idealistisches Zoologenpaar, sich in der Einsamkeit der westrussischen Wälder aufbauen wollten? Wenn Nadja ihren „Noah von Westrussland“, der mittlerweile aussieht wie ein zerzaustes Mammut, ansaht, zerfällt er zu Staub: „Die Träume taumeln in sein Hirn“.

Mit der Zeit wird deutlich, dass Nadja weit mehr zu ertragen hat als nur den Abschied von ihrem Mann, wie er früher einmal war, und den Abschied von dem Bild, das sie von sich hatte. In Nadjas Erinnerungen verkapseln sich Szenerien aus gleißenden Bildern, Märchen-Elementen und Albtraum zur postsowjetischen Katastrophe. Sie erzählt eine verhängnisvolle Geschichte, ohne doppelten Boden, abgründig, schillernd, kompromisslos.

„(…) Das Hintergrundrauschen des Lebens. Die ganze Geschichte steckt darin, vom schönsten Lied bis zum angsterfüllten Schrei, aber fürchte dich nicht. Menschen, die sich vor Geräuschen fürchten, fürchten sich vor ihrer Fantasie. Sie verschließen ihr geistiges Auge und rufen, so laut sie können: Es ist nicht echt! „

Zitat aus „Phon“

Ein flirrendes psychologisches Verwirrspiel, fesselnd bis zur letzten Seite. So sinnlich wie subtil dringt es in die dunklen Seiten der Natur und des Menschen.

Marente de Moor, 1972 in Den Haag geboren, lebte nach ihrem Studium der Slawistik mehrere Jahre in St. Petersburg. Ihr Werk wurde bisher in über fünfzehn Sprachen übersetzt.

Copyright: Eddo Hartmann

Literaturwoche Donau 2021: Gion Mathias Caveltys Buchlabyrinthe + Konzert Herr Polaris

 

10. 8. 2021, 19:30 Uhr
Irr+Witz: Gion Mathias Caveltys Buchlabyrinthe
+ Konzert Herr Polaris
Moderation: Florian L. Arnold, Autor
Ort: Cabaret Eden, Karlstr. 71

Was passiert, wenn Menschen nicht in Büchern lesen, sondern Bücher in Menschen? Beim Schweizer Autor Gion Mathias Cavelty ist nie etwas so, wie man es kennt – oder erwartet. Das neueste Werk ist eine absurde Höllenfahrt voll schrägem Personal und noch schrägerem Humor: Der Inquisitor Innozenz wird vom Papst ins kleine Dorf Schwamendingen geschickt. Seine Mission: den Schädel des ersten Menschen aufzuspüren, der sich dort in den Händen einer diabolischen Sekte befinden soll. Begleitet wird Innozenz vom absolut reinen Buch, das durch keinen einzigen Buchstaben besudelt wird.

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Literaturwoche Donau 2021: Aufprall: BudeMunkWieland. Eine Zeitreise. Ein Gespräch.

Do., 5. 8. 2021, 19:30 Uhr
Aufprall: BudeMunkWieland
Eine Lesung. Eine Zeitreise. Ein Gespräch.
Moderation: Cora Schönemann
Es liest: Charlotte Wurm
Ort: Cabaret Eden, Karlstr. 71

„No Future“: Unter dieser Parole besetzt eine Gruppe junger Leute Anfang der Achtzigerjahre ein Haus in Kreuzberg. Aufbruchsstimmung wechselt mit inneren Streitigkeiten unter der ständigen Bedrohung durch die Staatsgewalt. Bis bei einem Unfall eine Besetzerin ums Leben kommt. Dies hat das Autorinnen-Künstlerkollektiv BudeMunkWieland so oder ähnlich erlebt und wird uns davon manches berichten.
„Aufprall“ spielt in einer Welt von Punk, Straßenschlachten, AIDS, Drogen, rauer Kunst und wilden Theorien, bloßem Sex und tiefer Zuneigung, zu einer Zeit, die keine Kompromisse kannte.

„Im Abgründigsten und Kühlsten glühend lebendig“, Frankfurter Hefte, 3/2021

 

 

Literaturwoche Donau 2021: Walle Sayers Wortfährten, Alltagsbühnen

Schlechtwetter-UPDATE: Wir sind heute in den Räumen der Museumsgesellschaft Ulm, Neue Strasse 85, 89073 Ulm.

 

Mit Walle Sayer begrüßen wir am Sonntag, 1. August, um 18:30 Uhr einen Gast, mit dem wir uns seit längerem schon verbunden fühlen – auch durch seinen emsigen und begeisterungsfähigen Verleger Hubert Klöpfer, der seit diesem Jahr in der Edition Klöpfer Literaturschätze publiziert.

Sayers neuer Band „Nichts, nur“ ist ein opus magnum aus Texten der letzten 35 Jahre. Entstanden ist ein schönes, dem Autor würdiges Buch in Ganzleinen, bei der Edition Klöpfer im Kröner Verlag, Stuttgart 2021, erschienen.

Gegenden, Landschaften, Orte, ein Figurenkabinett, die Herkunft, der Historienhauch, das Antlitz der Dinge, Wortfährten, Alltagsbühnen … Nichts, nur versammelt Gedichte, Prosagedichte und Erzählminiaturen von Walle Sayer aus 35 Jahren: Lesebuch, Kompendium, Querschnitt und Zwischensumme zugleich.

Walle Sayer: „Mitunter, wenn mir der Vers im Satz aufgeht, wenn zwei, drei Sätze mit lyrischen Mitteln eine Erzählfläche abstecken, konzentrisch, mehr abschweifend als ausschweifend, wenn das Gedicht einen Erzählkreis zieht um den poetischen Augenblick, sich zwischen die Formen begibt, Aufzeichnung wird, Eintragung, Essaygedanke, ausufernde Notiz, Litanei …, entsteht das, was ich Prosagedicht nenne.“

Zur Veranstaltung: Literaturwoche Donau: Walle Sayer im Gespräch mit Hubert Klöpfer [Museumsgesellschaft Ulm]

 

Literaturwoche Donau 2021: Eröffnungsabend mit „Der singende Tresen“

Wir danken Manja Präkels, Markus Liske und der Band „Der singende Tresen“ für diesen wunderschönen Auftakt zu unserer neunten Literaturwoche. Es war ein bewegender, amüsanter, manchmal auch trauriger, stets geistreicher und wichtiger Abend. Daß ein Autor wie Erich Mühsam mit solch hervorragenden Künstlern im Gedächtnis der (lesenden) Menschheit bleibt, ist ein unschätzbares Geschenk. Wir danken euch. Und danken auch dem Team des Gleis44 und Samuel Rettig für ihren Einsatz, die Ulmer „Reithalle“ zu einer schönen Location für einen solchen Abend zu machen!

 

Warum Erich Mühsam lesen (und hören)? Teil 2

Heute sehen wir zur Eröffnung der neunten Literaturwoche Donau Der Singende Tresen in Aktion mit Erich Mühsam. Manja Präkels und Markus Liske stellen diesen herausragenden Autor, der 1934 von den Nazis bestialisch ermordet wurde, seit vielen Jahren durch herausgeberische, aber eben auch durch musikalisch-darstellerische Weise vor.

Warum gerade der Anarchist Erich Mühsam? Wie aktuell ist Mühsams Werk heute?

Manja Präkels: „Mühsams umfangreichstes Werk – seine Tagebücher –  wird erst seit ein paar Jahren peu à peu veröffentlicht, ebenfalls im Verbrecher Verlag, herausgegeben von Chris Hirte und Conrad Piens. An seinem Leidensweg und schließlich dem seiner Gefährtin Zenzl werden die ideologischen Verheerungen des 20. Jahrhunderts gut sichtbar. Mühsam, der Dichter, Revolutionär und Bohemien, war ein Antiautoritärer par excellence. Mit seinen Gedichten und Tagebuchaufzeichnungen hat er mich schon in meiner Jugend abgeholt und nicht mehr losgelassen. Er war wie Medizin für mein gebrochenes Pionierherz und eröffnete eine Welt jenseits der Bevormundung. Die Mauer war gefallen. Systeme brachen. Ich bin ziemlich streng erzogen worden, war verdruckst und eingeschüchtert. Woran sol31lte ich noch glauben, nun, wo alles nichts mehr zählte? Etwas an den Ideen hatte doch gestimmt, oder? Da steht dann Mühsam und erklärt: Klar. Die Welt muss radikal verändert werden, so elend, wie ein Großteil der Menschheit zu leben und sterben gezwungen ist. Es kann eigentlich nur besser werden! Los, fang an. Da vorn am Horizont warten großartige Zukünfte einer Gesellschaft der Vielen, die solidarisch mit- und nicht gegeneinander leben. Die Sache hat nur einen Haken: Dafür musst du alles geben. So würde ich mein persönliches Mühsam-Update heute formulieren. Sicher war er in manchen Fragen Kind seiner Zeit. Und doch reichte sein Blick weit darüber hinaus. Auch dass er meist zwischen allen Stühlen saß, nimmt mich sehr für ihn ein. Ein Ort der besten Übersicht!“

Manja Präkels, 1974 in Zehdenick/Mark geboren, ist Sängerin der hochgelobten Band »Der singende Tresen« und Autorin des Lyrikbandes »Tresenlieder«. Sie ist Mitherausgeberin der erzählerischen Anthologie »Kaltland – Eine Sammlung«, eines Klassikers der Nachwende-Literatur.

Für den Verbrecher Verlag stellte sie mit Markus Liske das Erich-Mühsam-Lesebuch »Das seid ihr Hunde wert!« (2014) sowie den Band »Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn?« (2015) zusammen. Präkels erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste (2005) und das Aufenthaltsstipendium im Writers House Ventspils, Lettland (2012/13).

Manja Präkels wurde für ihren Debütroman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium 2018 und dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 ausgezeichnet.

Zudem erhält sie für diesen Roman den Anna-Seghers-Preis 2018.

Siehe auch: gedankenmanufaktur.net

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