Monat: April 2017

Stadtschreiber Marco Kerler (1)

Unser Stadtschreiber, der Ulmer Lyriker Marco Kerler, hat sich seit Eröffnung der Literaturwoche mit seinem Notizbuch auf eine kleine Reise begeben – durch die Stadt, durch die Veranstaltungen der Literaturwoche, hinein ins freie Experiment mit der Sprache. Und in ein für ihn neues Feld, die Prosa.

Diesen ersten Textauszug seines Textes, den er zu unserem Abschlussfest am 6. 5. 2017 (15 Uhr) vorstellen wird, hat er uns übermittelt:

„Das Loch ist größer geworden, hebt und senkt sich, scheint zu atmen. Auch die Gestalt hat es verändert, nun trichterförmig, wartet und da beginnt eine dampfende Flüssigkeit sich ihren Weg zu bahnen, hinab in den Schlund. Zögerlich dreht sich der Trichter, wird schneller. Die Flüssigkeit strudelt, hinterlässt ein Geräusch, ein Gluckern, ist verschwunden. Wird Schwärze von Tageslicht geschlagen.“

Der lange Sonntag der Literatur!

Heute, am 30. April, feiern wir mit guter Literatur in den Mai. Um 16 Uhr begrüßen wir Fee Katrin Kanzler und Tina Walz vom Hörbuchverlag „Der Diwan“ in der Stadtbücherei Neu-Ulm. Anschließend gehen wir zur Stadtbibliothek Ulm, wo wir uns mit Kirsten Fuchs gemeinsam wundern: „Kaum macht man mal was falsch, ist das auch wieder nicht richtig!“

So. 30. April, 16:00
Fee Katrin Kanzler und Tina Walz vom Hörbuchverlag „Der Diwan“ im Gespräch.
Stadtbücherei Neu-Ulm, Heiner Metzger Platz 1, Neu-Ulm
Eintritt: 6* / 8 Euro
Fee Katrin Kanzler als Doppelbegabung, die schreibt und zeichnet. Tina Walz, die Kanzlers jüngsten Roman „Sterben lernen“ in ein Hörbuch verwandelte. Ein entspannter Nachmittag mit Lesen, Hören, Schauen und Staunen.
:: Website FVA
:: Website Der Diwan, Hörbuchverlag

So., 30. April, 19:30
Kirsten Fuchs: Kaum macht man mal was falsch, ist das auch wieder nicht richtig (Voland & Quist)
Stadtbibliothek, Vestgasse 1, Ulm
Eintritt: 8* / 10 Euro
Sie schreibt frech, charmant, fesselnd, ohne Hemmungen. Kirsten Fuchs schoß mit „Mädchenmeute“ in den 7. Himmel des Literaturbetriebs. Mit ihrem neuen Buch „Kaum macht man mal was falsch, ist das auch wieder nicht richtig“ (Voland & Quist) stellt sie Klischees auf den Prüfstand und läßt Körper vor Glück wackeln.
„Ich lache ausgelassen. Meine Oberschenkel wackeln dabei vor Glück. Glücksfleisch ist das.“
:: Leseprobe
:: Kirsten Fuchs: Interessanter einkaufen
:: Website Kirsten Fuchs

Heute: Thomas Meyer!

Sa. 29. April, 19:30
Thomas Meyer: Rechnung über meine Dukaten (Diogenes)
Club Orange, VH Volkshochschule Ulm, Kornhausplatz 5, Ulm
Eintritt: 8* / 10 Euro

Thomas Meyer hat mit „Rechnung über meine Dukaten“ (Diogenes Verlag) einen sehr vergnüglich zu lesenden Roman über den exzentrischen König Friedrich Wilhelm I. vorgelegt. Dieser gab Unsummen aus für die Langen Kerls, seine persönliche Leibgarde aus lauter riesigen Männern, die er zwangsrekrutieren oder gar entführen ließ.
Das widerfährt auch dem jungen Bauern Gerlach, den er zu seinem neuen Liebling erklärt. Aber auch die großgewachsene Konditorstochter Betje findet Gefallen an ihm. Betje, eine Riesin, eine großgewachsene junge Frau, die sich so sehr nach einem Mann sehnt, zu dem sie aufblicken kann, nein: muss. Den Kopf in den Nacken legen müssen, um küssen zu können: das ist ihre Sehnsucht …

Thomas Meyer, geboren 1974 in Zürich, arbeitete nach einem abgebrochenen Studium der Jurisprudenz als Texter in Werbeagenturen und als Reporter auf Redaktionen. Erste Beachtung als Autor erlangte er 1998 mit im Internet veröffentlichten Kolumnen. 2007 machte er sich selbständig als Autor und Texter.
Sein erster Roman „Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse“ wurde zu einem Best- und Longseller. Eine Verfilmung ist in Vorbereitung.
Thomas Meyer lebt und arbeitet in Zürich.

Der Abend im Club Orange der vH Ulm beginnt um 19:30 Uhr – mit einem kleinen Konzert der Band ABOUT ALLY.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der vH Ulm.

>> Leseprobe

Heute: Anna Weidenholzer

Fr., 28. April, 19:30
Anna Weidenholzer: Weshalb die Herren Seesterne tragen (Mattes & Seitz)
Stadtbibliothek Ulm, Vestgasse 1, Ulm
Eintritt: 8* / 10 Euro

Sie gehört zu den großen Talenten der jungen österreichischen Literatur, ihre feinsinnige Sprache begeisterte Leser und Kritiker geradezu einhellig: Anna Weidenholzer. Ihr neues Buch ist eine ganz eigenwillige, lyrische Glückssuche: Karl, ein pensionierter Lehrer, macht sich eines Tages auf, herauszufinden,
was das Glück sei. Der Glücksforscher landet in einem schneelosen Skiort. Mit feinem Sinn für das Skurril-Komische legt Weidenholzer den Finger sanft in die Wunden unserer Zeit …

Heute: Mirko Bonné und Carolin Callies

Do. 27. April, 19:30
Mirko Bonné: Feuerland
& Carolin Callies: Fünf Sinne & nur ein Besteckkasten
(Schöffling & Co.)
Venet-Haus Galerie, Bahnhofstraße 41, Neu-Ulm
Eintritt: 8* / 10 Euro

Bei der Leipziger Buchmesse erhielt der Frankfurter Verlag „Schöffling & Co.“ den Kurt-Wolff-Preis 2017. „Seit fast einem Vierteljahrhundert erschließt der Verlag mit untrüglichem Gespür und nicht nachlassender Neugier“ immer wieder neue Autoren für die deutsche Gegenwartsliteratur in Lyrik und Prosa, teilte die Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene in Leipzig mit. Immer wieder erweist sich Schöffling somit als idealer Verlag gerade für jene Leser, die sowohl verkannte und übersehene Schätze der Vergangenheit wie auch qualitätvolle Gegenwartsliteratur entdecken möchten.

Diese Entdeckungslust soll sich heute Abend in der schönen Kunstgalerie Venet Haus Galerie in Neu-Ulm aufs Publikum übertragen!

Mit Mirko Bonné und Carolin Callies haben wir zwei Autoren der jungen Schöffling-Garde zu Gast bei der Literaturwoche. Mirko Bonné präsentiert in seinem Prosaband „Feuerland“ Episoden aus der Grenzregion zwischen Wirklichkeit und Phantasie.

Carolin Callies erfindet in ihrem Lyrik-Debüt „seltsame Geschichten“ z. B. vom „Wohnen in einer Obstschublade“. Uns schrieb sie als Vorbereitung des Abends diese Zeilen:

„gib mir kompost & ich tu das für dich & wenn das hier endet,
der tag blumig war, voller falter & tafeln,
dann mach ich eine buchhaltung in salbei auf. ist längt ein versäumnis.“

Beide Autoren erscheinen beim renommierten Verlag „Schöffling & Co.“, der soeben mit dem Kurt Wolff Preis ausgezeichnet wurde für seine unermüdliche Förderung und Entdeckung neuer Talente.
:: Website Mirko Bonné
:: Website Carolin Callies
:: Leseprobe „Fünf Sinne …“
:: Verlagshomepage

 

HEUTE: Anna Kim, Die große Heimkehr

Mi. 26. April, 19:30
Anna Kim: Die große Heimkehr (Suhrkamp)
Museumsgesellschaft, Neue Str. 85, Ulm
Eintritt frei

Wir freuen uns, Anna Kim mit ihrem neuen Roman zu Gast zu haben!

Seoul, im April 1960. Johnny Kim, seine Geliebte Eve Moon und sein bester Freund aus Kindertagen Yunho Kang sind auf der Flucht vor der berüchtigten Nordwest-Jugend, einer antikommunistischen, paramilitärischen Schlägertruppe im Dienst der Regierung Südkoreas. Diese steht kurz vor dem Zusammenbruch, seit Wochen geht die Bevölkerung gegen den autokratischen Präsidenten Rhee auf die Straße. Gemeinsam wagen Johnny, Eve und Yunho die illegale Überfahrt nach Japan und finden Unterschlupf und Arbeit im koreanischen Viertel Osakas. Doch schon bald werden sie von ihrer Vergangenheit eingeholt: Ein Mädchen ist verschwunden, und der Verdacht fällt auf Johnny …
Das Buch erzählt von den Folgen der Teilung der koreanischen Halbinsel und den Anfängen des heutigen Nordkorea, als die Gewaltherrschaft Kim Il Sungs noch in den Kinderschuhen steckte. Und es stellt sich der Frage: Wem gehört Geschichte? Den Siegern, die Archive verschließen und Dokumente schwärzen? Oder dem Einzelnen, der seine Erfahrungen von Verlust und Verlorenheit an andere weitergibt, Verlierer wie er selbst?

Rezensionen zum Buch finden Sie auf Perlentaucher.de
… und HIER gibt es eine Leseprobe.

Ihr Debüt „Anatomie einer Nacht“ überzeugte als bildmächtige und kunstvoll komponierte große Erzählung. Auch mit ihrem neuen Roman „Die große Heimkehr“ verbindet Kim sozialkritische Töne, Zeitgeschichte und einen unverwechselbaren Erzählklang, von dem Leser wie Feuilleton gleichermaßen begeistert sind.
Moderation: Lena Grundhuber
Musik: Ivan Antonic (Konzert)

Eröffnung – die Fotos

Wir freuen uns, daß zur Eröffnung mit Mohamed Amjahid  die Räume der Museumsgesellschaft Ulm bis auf den letzten Platz gefüllt waren – mehr als 170 Gäste. Wir danken Frau Dr. Dagmar Engels für die fabelhafte Moderation und Mohamed Amjahid für viele denk- und erinnerungswürdige Aussagen. Ein Abend, der aber bei allem Ernst der Thematik durchaus auch zum Lächeln und zu Heiterkeit Gelegenheit bot.  Die zunehmenden Einschränkungen und Beschneidungen der Meinungsfreiheit auch in vielen europäischen Ländern ließ uns einen Moment für das freie Wort und die Freiheit der Kunst nehmen – indem wir auch den Fall Deniz Yücel ins Gedächtnis riefen. Ein deutscher Journalist, der aufgrund obskurer Beschuldigungen in einem türkischen Gefängnis einsitzt ohne Aussicht auf Freilassung oder ein faires Verfahren.

Ein besonderes Zuckerl noch zum Ausklang: Die schöne Projektion von Andreas Hauslaib (Hauslaib Lichtwelten), der aus Sätzen und Zitaten von Kurt Tucholsky, Jean Paul und Arno Tauriinen eine wild wirbelnde Literaturwochenwortwolke entwarf, die den  zentralen Hans-und-Sofie-Scholl Platz in ein kleines Lichterspektakel verwandelte.

Wir danken Kathrin Häckert für die schönen Fotos!

Eröffnung der Literaturwoche Donau 2017: „Unter Weissen“

Heute ist Mohamed Amjahid bei uns zu Gast!
Wir eröffnen die Literaturwoche Donau 2017 mit dem ZEIT-Journalisten Mohamad Amjahid und seinem Buch „Unter Weissen“. Er beschreibt in seinem Buch den Alltagsrassismus in Deutschland und spricht über die Privilegien, die für weite Teile der Gesellschaft gelten – jedoch nicht für alle Menschen hierzulande.

HIER ein Bericht des ZDF (Link)

Mo. 24. April, 19:30
Mohamed Amjahid: Unter Weißen (Hanser Berlin),
Museumsgesellschaft, Neue Str. 85, Ulm
Eintritt frei

Wie erlebt jemand Deutschland, der dazugehört, aber für viele anders aussieht? MohamedAmjahid, Sohn marokkanischer Gastarbeiter und als Journalist bei der „Zeit“, wird täglich mit der Tatsache konfrontiert,  dass er nicht-weiß ist.
Grußwort: Iris Mann, Kulturbürgermeisterin Stadt Ulm
Moderation: Dagmar Engels
Projektion: Andreas Hauslaib

Bücher, Bücher …!

Wir haben mal (fast) alle Bücher zusammengestellt, die bei der diesjährigen Literaturwoche vorgestellt werden. Auf den verlinkten Seiten finden Sie alles über die Bücher, Leseproben, Autoreninfos. Natürlich können die Bücher bei allen Veranstaltungen der Literaturwoche erworben werden – die gut sortierten Büchertische sollten da keine Wünsche offen lassen!

„Ein absolut verlockendes Programm“

„Am liebsten würde ich ab dem 24. April meinen Wohnsitz für einige Tage von Augsburg nach Ulm verlegen – bietet doch die „Literaturwoche Donau“ vom 24. 4. bis zum 7. Mai ein absolut verlockendes Programm.“

Birgit Böllinger vom schönen Literaturblog SÄTZE&SCHÄTZE empfiehlt die Literaturwoche Donau. Und die hat ihr Angebot 2017 auf literarische Feinschmecker und Literaturvielfraße eingestellt. Fasten? Nicht bei uns. Es ist angerichtet!#

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Ein blaues Band …

Frühling läßt sein blaues Band …
… dichtete einst Eduard Mörike, dessen Witwe bis zu ihrem Tod in Neu-Ulm lebte, und das gar nicht ungern, wie man hörte.
Aber nicht Mörikes blaues Band, sondern die in tiefem Blau von Martin Leibinger gestalteten Plakate und Flyer der Literaturwoche Donau 2017 machen in diesen Tagen das Stadtbild in Ulm, Neu-Ulm und drumerulm blauer.
und auch die Presse scheint sich schon zu freuen auf unser Festmahl der Literatur – die neuesten Meldungen gibt es >>HIER zum nachlesen!

Blau, so blau … Die Plakate zur Literaturwoche Donau 2017 hängen!

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