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Literaturwoche Donau 2021: Eröffnungsabend mit „Der singende Tresen“

Wir danken Manja Präkels, Markus Liske und der Band „Der singende Tresen“ für diesen wunderschönen Auftakt zu unserer neunten Literaturwoche. Es war ein bewegender, amüsanter, manchmal auch trauriger, stets geistreicher und wichtiger Abend. Daß ein Autor wie Erich Mühsam mit solch hervorragenden Künstlern im Gedächtnis der (lesenden) Menschheit bleibt, ist ein unschätzbares Geschenk. Wir danken euch. Und danken auch dem Team des Gleis44 und Samuel Rettig für ihren Einsatz, die Ulmer „Reithalle“ zu einer schönen Location für einen solchen Abend zu machen!

 

Einer, der sich nicht beugen ließ …

Es ist nicht möglich, Leben und Werk Erich Mühsams zu trennen. Er war Bohemien, Dichter, Anarchist, Humorist, politischer Publizist, Dramatiker, bisexueller Erotomane, Revolutionär und ein selbst in größter Not unbeirrbarer Menschenfreund. So wurde er auch eines der ersten prominenten Opfer der Nazis, weil er sich nicht beugen und einschränken ließ.
1933 wurde er noch in der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet und nach monatelanger Folter im KZ Oranienburg ermordet.
Zu Mühsams Werk hat derVerbrecher Verlag eine wunderbar aufmerksame Edition herausgebracht, darunter auch dieses Lesebuch, das wir euch ans Herz legen – müssen.

Darin: alles über Mühsams lebenslangen Kampf für „Gerechtigkeit und Kultur“ mit Texten aus seinem reichhaltigen Werk. Es sind Texte, die bis heute nichts an ihrer politischen Aktualität verloren haben. Neben einigen Mühsam-Klassikern enthält diese Sammlung auch bislang unveröffentlichte Gedichte, Auszüge aus längeren Werken, ausgewählte Briefe und die Beschreibung seiner letzten Tage aus der Feder seiner Frau Zenzl.

 Danke an den Verlag, danke an Der Singende Tresen für das Wachhalten dieses kostbaren Erbes.

Warum Erich Mühsam lesen (und hören)?

Am Samstag, 31. Juli 2021, erleben wir Der Singende Tresen in Aktion mit Erich Mühsam. Markus Liske und Manja Präkels stellen diesen herausragenden Autor, der 1934 von den Nazis bestialisch ermordet wurde, seit vielen Jahren durch herausgeberische, aber eben auch durch musikalisch-darstellerische Weise vor.

Wir haben Markus gefragt, was ihn an diesem Autor bewegt.

„Erich Mühsam ist zweifellos eine der wichtigsten literarischen und politischen Stimmen des beginnenden 20. Jahrhunderts in Deutschland. Mit brillanten Essays sowie seinem Hauptwerk, den Tagebüchern von 1910 bis 1924, begleitete er den Untergang des Kaiserreichs, die Revolutionszeit und die Weimarer Republik, analysierte das Geschehen, war 1918 der erste Deutsche der die Revolution ausrief und sagte bereits im Frühjahr 1919 den kommenden Faschismus voraus. Vor allem aber war er ein wunderbarer Dichter, ätzender Satiriker, Revolutionär und lebenslustiger Bohemien mit großem Hang zu Ausschweifungen aller Art. Kurz: Leben und Werk sind bei Mühsam einfach nicht zu trennen. Deshalb war es uns wichtig, anhand seiner Texte auch seine Lebensgeschichte zu erzählen.“

Markus Liske, 1967 in Bremen geboren, lebt in Berlin. Er ist Autor und Teil der Band »Der singende Tresen«. Nach mehreren Bänden mit Satiren und Essays war er 2011 Mitherausgeber der erzählerischen Anthologie „Kaltland – Eine Sammlung“.

Wir freuen uns auf den Abend mit dem „singenden Tresen“ in der Ulmer Reithalle, Schillerstraße

Der Kultursommer ist eine Initiative der Kulturabteilung der Stadt Ulm in Zusammenarbeit mit der Ulmer Kulturszene. Die einzelnen Programmpunkten werden von Gleis 44, Roxy Ulm oder HfG Archiv veranstaltet. Alle Beteiligten bedanken sich bei den Stadtwerke Ulm / Neu-Ulm und bei der Kulturstiftung des Bundes für die freundliche Unterstützung. Die Veranstaltungsreihe wird im Programm Kultursommer 2021 durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus NEUSTART KULTUR gefördert.
> Das ganze Programm der Literaturwoche Donau 2021

HEUTE: Erich Mühsam! Mit Manja Präkels und Markus Liske & „Der singende Tresen“ 17.11.2018 19:30 Uhr

Samstag 17.11.2018, 19:30 Uhr, Club Orange in der vh Ulm: Erich Mühsam!

>> Leseprobe „Das seid ihr Hunde wert!“ – Das Mühsam-Lesebuch (Verbrecher Verlag)

 

Erich Mühsam
Mensch sein

Trotz allem Mensch sein. Mensch bei allem bleiben
und seinen Menschen nicht verkümmern lassen,
wenn selbst Sterne schon im Dunst verblassen,
geängstigt von dem Spuk, den Menschen treiben.

Mensch sein erlaubt, befielt, den Feind zu hassen.
Mensch sein heißt Unrecht bei der Gurgel fassen
und es mit jedem Keim zu Staub verreiben.

Trotz allem Mensch sein, wär’s auch mit dem Messer!
Doch dem, der Menschen tötet, sei verkündigt:
Vergossnes Blut fließt durch Gewissenssiebe.

War vor der Bluttat deine Seele besser,
so hast du dich am Menschentum versündigt.
Rein bleibt der Mensch, der Blut vergießt aus Liebe.

aus „Brennende Erde. Brennende Erde. Verse eines Kämpfers „
Kurt Wolff Verlag, München, 1920
Format 13,5 x 21,4 cm, 92 S. 

LiteraturKlassiker #3: Erich Mühsam-Abend am 17. 11. 2018 in der vh Ulm

KLASSIKER IM WINTER #3: Erich Mühsam.
Mit Manja Präkels und Markus Liske feat. „Der singende Tresen“
17.11.2018 19:30 Uhr
vh ulm, Club Orange

Erich Mühsam, 1878 in Berlin geboren, war Dichter und politischer Publizist. Er war maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt wurde. 1933 wurde er erneut verhaftet und am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg ermordet.

Erich Mühsams Tagebücher im Gepäck durchqueren Markus Liske, Manja Präkels & Der Singende Tresen das Land und widmen ihre ganze Kunst dem Dichter und Revolutionär Erich Mühsam, der zwischen zwei Weltkriegen, der zwischen Hoffnung und Verzweiflung stets mit dem Humor eines Überlebenskünstlers ausgerüstet war. Mühsam schrieb Kampf-, Marsch- und Spottlieder, schrieb leidenschaftliche Plädoyers für politische Gefangene und verfolgte ein anarchistisches Revolutionskonzept. Es wird Zeit, den Publizist und Antimilitaristen Mühsam wieder zu entdecken als das, was er (auch) war: einen wortmächtigen Humanisten.

Unveröffentlichte Schätze aus dem Nachlass dieses umtriebigen Protagonisten und vertonte Texte führen mit Spielfreude und Witz zu einem furiosen Abend: „Man höre, wie unvergleichlich Manja Präkels singt! (… ) so, wie sie singt, könnte sie das Telefonbuch heruntersingen und damit gegen alle guten Sitten verstoßen!“ (so der Wiener Kritiker Harald Justin, dem man nur jubelnd zustimmen kann).

Manja Präkels, 1974 in Zehdenick/Mark geboren, ist Sängerin der hochgelobten Band »Der singende Tresen« und Autorin des Lyrikbandes »Tresenlieder«. Sie ist Mitherausgeberin der erzählerischen Anthologie »Kaltland – Eine Sammlung«, eines Klassikers der Nachwende-Literatur.
Für den Verbrecher Verlag stellte sie mit Markus Liske das Erich-Mühsam-Lesebuch »Das seid ihr Hunde wert!« (2014) und den Band »Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn?« (2015) zusammen.

Komplizen des Wetters … heute.

Donnerstag, 21. Juni, 19.30 Uhr, Donauufer am Edwin-Scharff-Haus:

KOMPLIZEN
Verbrecher Verlag, Berlin, 
mit Autor Ralph Hammerthaler und Verleger Jörg Sundermeier 
Live Musik von Lucia Mast, Markus Wirth
Eintritt: 7 Euro

Ort: Donauufer am Edwin-Scharff-Haus

Vorhang auf für den Verbrecher Verlag. Was wird da verbrochen? Vor allem saugute Literatur, scharfe Gegenwartsdurchleuchtung und Zeitkritik mit scharfem Geist verfasst und verlegt. Der Berliner Verlag ist in der „Indieszene“ federführend und hat dem Leser Buchdrogen wie “Das Büro” von J.J. Voskuil in sieben Bänden beschert.
Jörg Sundermeier ist eine Verlegerlegende, er bringt uns seinen nicht minder legendären Autor Ralph Hammerthaler ans Donau-Ufer. Verboten gut, ein Verbrechen, diesen Abend zu verpassen!

Bei schlechtem Wetter finden die Veranstaltungen in der Stadtbücherei statt (Heiner-Metzger-Platz 1). Informationen hierzu erhalten Sie am Veranstaltungstag ab 17 Uhr unter Tel. (0731) 7050-2121.

 

Heute: Komplizen unter Bäumen

Heute um 19:30 Uhr gastiert der Verbrecher Verlag in Neu-Ulm!

Was wird da verbrochen? Vor allem saugute Literatur, scharfe Gegenwartsdurchleuchtung und Zeitkritik mit scharfem Geist verfasst und verlegt. Der Berliner Verlag ist in der „Indieszene“ federführend und hat dem Leser Buchdrogen wie “Das Büro” von J.J. Voskuil in sieben Bänden beschert.
Jörg Sundermeier ist eine Verlegerlegende, er bringt uns seinen nicht minder legendären Autor Ralph Hammerthaler ans Donau-Ufer. Verboten gut, ein Verbrechen, diesen Abend zu verpassen!

MUSIK:
Welche Klangwelten mögen sich zu den Texten des Verbrecherverlags anbieten? Wir sagen nur so viel: Überraschungen sind etwas Gutes!

21. Juni 2018, 19:30: Komplizen. Verbrecher Verlag, Berlin, mit Autor Ralph Hammerthaler und Verleger Jörg Sundermeier sowie mit Musiküberraschung.
Donau-Ufer am Edwin Scharff Haus
 Eintritt 7 Euro.

Literatur unter Bäumen: Komplizen am 21. 6. 2018

Literatur unter Bäumen geht weiter: KOMPLIZEN am 21. Juni 2018

VORHANG AUF für den Verbrecher Verlag. Was wird da verbrochen?
Vor allem saugute Literatur, scharfe Gegenwartsdurchleuchtung und Zeitkritik mit scharfem Geist verfasst und verlegt. Der Berliner Verlag ist in der „Indieszene“ federführend und hat dem Leser Buchdrogen wie “Das Büro” von J.J. Voskuil in sieben Bänden beschert.
Jörg Sundermeier ist eine Verlegerlegende, er bringt uns seinen nicht minder legendären Autor Ralph Hammerthaler ans Donau-Ufer.
Verboten gut, ein Verbrechen, diesen Abend zu verpassen!

21. JUNI 2018, 19:30
KOMPLIZEN mit: Verbrecher Verlag, Berlin

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