Schlagwort: Hanser Verlag

Literaturwoche Donau 2022, Abend 3: Marente de Moor. Phon. Lesung und Gespräch

12. 7. 2022, 19:30 Uhr
Marente de Moor liest aus ihrem neuen Roman „Phon“
Moderation: Magdi Aboul-Kheir
Ort: Museumsgesellschaft Ulm
– Eintritt frei –

„Vielleicht dreht sich das Leben ja darum, welche Geschichte wir beschließen zu erzählen.“ – Der neue Roman von Marente de Moor

Manchmal klingt es wie Trompetenstöße, dann wieder so, „als würde Gott Möbel verrücken“. Die seltsamen Geräusche, die seit einiger Zeit am Himmel zu hören sind, verheißen nichts Gutes. Aber wann war es das letzte Mal gut, denkt Nadja. Was ist geblieben von dem Leben, das sie und Lew, ein idealistisches Zoologenpaar, sich in der Einsamkeit der westrussischen Wälder aufbauen wollten? Wenn Nadja ihren „Noah von Westrussland“, der mittlerweile aussieht wie ein zerzaustes Mammut, ansaht, zerfällt er zu Staub: „Die Träume taumeln in sein Hirn“.

Mit der Zeit wird deutlich, dass Nadja weit mehr zu ertragen hat als nur den Abschied von ihrem Mann, wie er früher einmal war, und den Abschied von dem Bild, das sie von sich hatte. In Nadjas Erinnerungen verkapseln sich Szenerien aus gleißenden Bildern, Märchen-Elementen und Albtraum zur postsowjetischen Katastrophe. Sie erzählt eine verhängnisvolle Geschichte, ohne doppelten Boden, abgründig, schillernd, kompromisslos.

„(…) Das Hintergrundrauschen des Lebens. Die ganze Geschichte steckt darin, vom schönsten Lied bis zum angsterfüllten Schrei, aber fürchte dich nicht. Menschen, die sich vor Geräuschen fürchten, fürchten sich vor ihrer Fantasie. Sie verschließen ihr geistiges Auge und rufen, so laut sie können: Es ist nicht echt! „

Zitat aus „Phon“

Ein flirrendes psychologisches Verwirrspiel, fesselnd bis zur letzten Seite. So sinnlich wie subtil dringt es in die dunklen Seiten der Natur und des Menschen.

Marente de Moor, 1972 in Den Haag geboren, lebte nach ihrem Studium der Slawistik mehrere Jahre in St. Petersburg. Ihr Werk wurde bisher in über fünfzehn Sprachen übersetzt.

Copyright: Eddo Hartmann

Literaturwoche Donau 2021: Aufprall: BudeMunkWieland. Eine Zeitreise. Ein Gespräch.

Do., 5. 8. 2021, 19:30 Uhr
Aufprall: BudeMunkWieland
Eine Lesung. Eine Zeitreise. Ein Gespräch.
Moderation: Cora Schönemann
Es liest: Charlotte Wurm
Ort: Cabaret Eden, Karlstr. 71

„No Future“: Unter dieser Parole besetzt eine Gruppe junger Leute Anfang der Achtzigerjahre ein Haus in Kreuzberg. Aufbruchsstimmung wechselt mit inneren Streitigkeiten unter der ständigen Bedrohung durch die Staatsgewalt. Bis bei einem Unfall eine Besetzerin ums Leben kommt. Dies hat das Autorinnen-Künstlerkollektiv BudeMunkWieland so oder ähnlich erlebt und wird uns davon manches berichten.
„Aufprall“ spielt in einer Welt von Punk, Straßenschlachten, AIDS, Drogen, rauer Kunst und wilden Theorien, bloßem Sex und tiefer Zuneigung, zu einer Zeit, die keine Kompromisse kannte.

„Im Abgründigsten und Kühlsten glühend lebendig“, Frankfurter Hefte, 3/2021

 

 

Eröffnung der (virtuellen) Literaturwoche Donau 2020 mit Raoul Schrott und einer Geschichte des Windes …

Eröffnung der (virtuellen) Literaturwoche Donau 2020
mit Raoul Schrott und einer Geschichte des Windes …

„Wie grausig war da der erste wirkliche Sturm! Es war unbeschreiblich: der Himmel selbst bei Tage dunkel und so nieder, als käme er auf uns herab, der schwere Druck überall die Luft herausstossend, dass es war, als führen wir mit dem Bug an eine Wand, die Arme Gottes unser Heck dagegen schiebend, ein Tohuwabohu wie am Anfang der Schöpfung, als Jahwes Atmen über den Wellen lag.“

Die Gewürzinseln! Für heutige Menschen klingt das wie Poesie. Weiterlesen

Literaturwoche Donau 2020

Literaturwoche Donau 2020. Vom 17. bis 25. April 2020
Das Literaturfestival der unabhängigen Literatur

Großartig erzählte Geschichten aus aller Welt, Verlage, die mit viel Leidenschaft und Herzblut schöne Bücher machen, Unentdecktes und neu entdecktes für den Leser zugänglich machen – das ist das Programm der achten „Literaturwoche Donau“ vom 17. bis 25. April 2020. Autoren*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigen einen facettenreichen Querschnitt aktueller Literatur. Erstmals kooperieren wir mit dem Klanghaus-Festival für Neue Musik: An mehreren Abenden kreuzen sich Literatur und Klang. So wird dieses Festival zum Ereignis für alle Sinne – vor allem aber für den wichtigsten menschlichen Sinn, den Verstand.

Wir freuen uns sehr, in diesem jahr erstmals mit dem Festival KlangHaus von Juergen Groezinger zusammenzuarbeiten. Gleich an mehreren Abenden werden Literaturwoche und KlangHaus verschmelzen und die Wunder von Musik und Wort zusammenbringen.

Leser leben besser.

Florian L. Arnold, Rasmus Schöll (Festivalleitung)

 

 

Wir bedanken uns bei unseren Unterstützern:
Museumsgesellschaft Ulm, Stadt Ulm, Volksbank Ulm-Biberach
Bei unseren Partnern: Buchhandlung Aegis, Griesbadgalerie, Akademietheater Ulm, Casino Ulm, Stadthaus Ulm sowie bei: Klaus Rinkel, Petra Schmitt, Nadja Wollinsky und Jürgen Grözinger.

Vorverkauf: Ulmtickets.de | Aegis Literatur Buchhandlung | Fischerins Kleid

* Als Mitglied des Vereins Literatursalon e. V. bekommt man ermäßigten Eintritt zu den Veranstaltungen der Festivals „Literaturwoche Donau“ und „Klanghaus“.

www.literatursalon.net

Literatur unter Bäumen #1: Gegen den Strom

Die dritte Auflage unserer sommerlichen Literaturbegegnungen unter freiem Neu-Ulmer Himmel verspricht drei Mal die Begegnung mit unabhängigen Verlagen und ihren Köpfen.
Lyrik, Reisebericht, Literaturblog und eine „Gesellschaft der Schlaflosen“ erwarten Sie.
Dazu wie immer gute Livemusik und ein reich gedecktes Bücherbuffet.

Start mit Nick Thorpe und zwei Verlagen

6. JUNI 2019, 19:30
GEGEN DEN STROM mit Nick Thorpe: Die Donau
& Verlage Reisedepeschen und Danubebooks
MUSIK: Eduard 3.0

VON DER MÜNDUNG ZUR QUELLE

Anders als berühmte Donau-Reisende vor ihm nimmt der britische Journalist und Filmemacher NICK THORPE den umgekehrten Weg und nähert sich von der Mündung aufwärts zu Fuß, mit dem Fahrrad, Boot, Zug der Quelle des fast dreitausend Kilometer
langen Stromes. Auf dem Balkan, stellt Thorpe fest, entwickelten sich zivilisierte Kulturen lange vor dem Westen. Und so verwebt er auf seiner Reise prägnant das Einstige mit der Gegenwart.

Der Verlag REISEDEPESCHEN stellt uns sein Reisebuchprogramm vor und der Ulmer DANUBEBOOKS Verlag ist mit einer Auswahl seiner Donau-Literatur mit an Bord.

Karten gibt es wie immer an der Abendkasse, das Catering liefert die Neu-Ulmer „Naschkatze“ und bei schlechtem Wetter sind wir in der Stadtbücherei Neu-Ulm.

www.literaturbaeume.neu-ulm.de
facebook.com/literaturbaeume/

Furios: Raoul Schrott bei der Literaturwoche Donau 2019!

Großartiger Auftakt der siebten Literaturwoche Donau 2019: Raoul Schrott erzählt über „Erste Erde“

Fotos: Florian L. Arnold

 

Besucherrekord in der Ulmer Museumsgesellschaft zum Auftakt der siebten „Literaturwoche Donau“. Zu verdanken hatten wir das auch einem Autor, der im wahrsten Sinne des Wortes allen Zuschreibungen zu Genres entgleitet. Ein Autor, der sich ein universales Wissen aneignet, dem es nicht genügt, sich über ein Thema zu informieren, sondern der alles bis auf atomare Ebene geistig durchdringt, bevor er es in Literatur verwandelt: Raoul Schrott.

Eine erzählte Reise durch das Universum – wie wir es sehen

Er las nicht aus seinem Buch. Er erzählte uns dessen Genese. Von der ersten Idee bis zur Vorbereitung des ersten Satzes. Erzählte von Gasen, die sich zu Sonnen ballen, die explodieren, erzählte uns, wieso in jedem Körper mindestens drei Sonnenexplosionen abgebildet sind (auf atomarer Ebene) und wieso Afrika mitten in Tirol beginnt. Von einer ebenso unfasslichen wie wundersamen Begegnung mit einem Schwarzbären auf der Jagd nach dem ältesten Stein der Welt. Und wieso wir alle eigentlich das Recht hätten zu sagen: Ich bin ein Schwamm.

Man muss „Erste Erde“ lesen.

Man muss „Erste Erde“ lesen. Man muss Raoul Schrott live erleben. Wir hatten das große Vergnügen. Und danken Dr. Christian Katzschmann (Theater Ulm) und Ralph Seiffert (Stadt Neu-Ulm) für ihre den Abend so wunderbar einleitenden Grußworte.

 

Raoul Schrott: Erste Erde. Epos.
848 Seiten
Hanser Verlag
Fester Einband
ISBN 978-3-446-25282-0

Text: Florian L. Arnold

Am 25. April 2019: Eröffnung der 7. Literaturwoche! Mit Raoul Schrott.

7. Literaturfestival unabhängiger Literatur in Ulm und Neu-Ulm
25. April 2019 bis 5. Mai 2019.

ERÖFFNUNG Donnerstag, 25. April, 19:30 Uhr

ERSTE ERDE. Eröffnung der Literaturwoche Donau 2019 mit Raoul Schrott
Grußwort Dr. Christian Katzschmann, Theater Ulm
Eintritt frei
Museumsgesellschaft Ulm, Neue Str. 93

Raoul Schrott, geboren 1964, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Peter-Huchel- und den Joseph-Breitbach-Preis.
Bei Hanser erschienen zuletzt u.a. Homers Heimat (2008) und seine Übertragung der Ilias (2008) sowie das Epos „Erste Erde“, das er uns an diesem Abend vorstellen wird.

„Erste Erde“ ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit dem heutigen Wissen über die Welt: Vom Urknall über die Entstehung des Planeten bis hin zu uns unternimmt es den großen Versuch, unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse literarisch umzusetzen und sie an einzelnen Lebensgeschichten anschaulich zu machen. In wechselnden poetischen Formen ergibt sich ein ungemein dichtes, packendes, im Ton unwiderstehlich lyrisches Panorama.

 

Foto: © Peter-Andreas Hassiepen.

 

Spring!

Julia von Lucadou kommt nach Ulm. 1. 11. 2018

„Ein strahlender Roman über die fürsorgliche Umzingelung, in die sich die ganze Welt verwandelt hat.“Clemens Setz 

Riva ist Hochhausspringerin – ein perfekt funktionierender Mensch mit Millionen Fans. Doch plötzlich weigert sie sich zu trainieren. Kameras sind allgegenwärtig in ihrer Welt, aber sie weiß nicht, dass sie gezielt beobachtet wird: Hitomi, eine andere junge Frau, soll Riva wieder gefügig machen. Wenn sie ihren Auftrag nicht erfüllt, droht die Ausweisung in die Peripherien, wo die Menschen im Schmutz leben, ohne Möglichkeit, der Gesellschaft zu dienen. Was macht den Menschen menschlich, wenn er perfekt funktioniert?

 „Sätze & Schätze“ hat den Hochhausspringer-Roman von Julia von Lucadou schon besprochen und ist begeistert. Wie vor ihr schon viele andere.
Am 1. November ist Julia von Lucadou bei Aegis zu Gast und stellt den Roman selbst vor.

 

 

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